Mitten zwischen Tonskulpturen, Bildern und Videoinstallationen zum Thema Lehm fand am Sonntag am Tonerde Festival in der Lokremise Wil ein Workshop mit Stefan Jakob zum Thema Raku-Brennen statt. Einen weiteren Raku Workshop mit den Besucher:innen führt er am nächsten Samstag 8. Oktober durch, bevor das Festival seine Tore schliesst und ITHIR, das Tanztheater-Stück von Rigolo, zum letzten Mal aufgeführt wird.

Ursprünglich wurde die Raku-Technik in Japan zum Brennen der Trinkschalen für die Teezeremonie angewendet - erklärt Jakob. In Amerika wurde diese keramische Technik weiterentwickelt. Bei der Herstellung bleibt die Töpferin oder der Töpfer stets in Kontakt mit dem Arbeitsstück - vom Formen mit der Hand bis zum Brennen im Feuer.

Jakob hatte für den Workshop Keramikschalen vorbereitet, welche dann von den Teilnehmenden mit Glasur bemalt und danach im Innenhof der Lokremise in kleinen holzbefeuerten Öfen bei 1000° C gebrannt wurden. Der Brand dauerte eine halbe Stunde. Dann wurden die Objekte glühend aus dem Ofen genommen und im rauchenden Sägemehl weiterbearbeitet. Der folgende Temperaturschock im kalten Wasser fixiert das einzigartige Farbenspiel und verleiht jedem Stück seinen eigenen Charakter.

Der Kursleiter Stefan Jakob stammt ursprünglich aus Eschlikon. Er betreibt in Zürich sein eigenes Atelier «Keramik & Animation». Am Tonerde Festival stellt Jakob seine grössten Raku-Schalen mit einem Durchmesser von bis 80cm und –Vasen mit einer Höhe von bis 60cm aus. Neben Jakob präsentieren 13 weitere Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen aus der Region ihre Skulpturen, Bilder und Videoinstallationen zum Thema Lehm und das Gastro-Team bietet Pizzen und Desserts aus dem Lehmofen an.

Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos. Ticketvorverkauf für die Vorstellungen von «ITHIR»: www.rigolo.ch.